Ein Jahr nach dem Start von Microsofts neuem Betriebssystem Windows 11 hat eine Studie ergeben, dass nicht einmal jeder sechste Nutzer die neue Version nutzt. Dennoch bleibt Windows unangefochtene Nummer 1 bei den Betriebssystemen; für Hacker ist es deshalb ein attraktives Ziel.
Hohe Systemanforderung von Windows 11 sorgt für Kritik
Am 5. Oktober 2021 veröffentlichte Microsoft die neue Version von Windows. Eigentlich hatte es zuvor noch geheißen, dass nach Windows 10 keine neue Version mehr folgen sollte. Nutzer von Windows 10 können kostenlos auf die neue Version wechseln, jedoch muss die Hardware diese unterstützen.
Dazu gab es Kritik, weil die Systemanforderungen als zu hoch angesehen werden. Das Betriebssystem wird nur von neueren Prozessoren unterstützt. Ein prominenter Kritiker ist ausgerechnet der ehemalige Manager von Microsoft, Steven Sinofsky. In einem Twitter-Beitrag äußerte er die Befürchtung, dass Windows 11 aus dem zuvor genannten Grund eine Menge Elektromüll erzeugen wird.
Ältere Windows-Computer, die nicht für das Update kompatibel sind oder dessen Nutzer das Update nicht durchführen wollen, werden noch bis Oktober 2025 mit Sicherheits-Updates für Windows 10 versorgt. Computer aus dem Jahr 2016 wären dann neun Jahre alt Jedoch waren PCs, die Windows 11 nicht unterstützen, auch noch 2017 und danach in Geschäften erhältlich.
Durch die hohen Systemanforderungen lässt sich der noch sehr niedrige Anteil von nur knapp 15 Prozent an Computern weltweit mit Windows 11 erklären. Viele Nutzer können oder wollen das neue Betriebssystem nicht installieren.
Windows 11 unterscheidet sich in Design und Funktionalität auch nur geringfügig von Windows 10, sodass manchen Nutzern die Motivation für ein Update fehlt. Microsoft selbst begründet die erhöhten Systemanforderungen mit einer besseren Sicherheit der Computer. So soll sich die Malware um 60 Prozent reduzieren.
Schütze deinen Windows-PC ausreichend
Durch den hohen Marktanteil von Windows im Allgemeinen – 76 Prozent der PC-Betriebssysteme weltweit sind von Microsoft, gefolgt von Apple (15,7 Prozent) und Linux (2,6 Prozent) – sind Windows-PCs beliebte Ziele von Cyberattacken.
Daher ist es umso wichtiger, dass du als Nutzer auf deine Cybersicherheit achtest. Dazu gibt es bestimmte Maßnahmen und Tools, die entscheidend sein können, gar nicht erst Opfer einer Attacke zu werden beziehungsweise diese erfolgreich abzuwehren.
Anonymisiere deine IP-Adresse und schütze deine Daten mit einem VPN
Eine Anwendung, die dich auf vielseitige Weise schützen kann, ist ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk). Du verbindest dich mit einem VPN-Server deiner Wahl, die meist in verschiedenen Ländern der Erde verteilt sind, und nimmst dessen IP-Adresse an. Auf diese Weise bist du online anonym unterwegs. Der Zielserver (zum Beispiel einer Webseite) erkennt bei dir als Webseitenbesucher die IP-Adresse des VPN-Servers. Das bedeutet, wenn
du einen Server in den USA wählst, nimmt die Webseite an, dass du dich in den USA befindest.
Neben einer anonymen IP-Adresse verschlüsselt ein VPN aber auch deine Daten, sodass es Hackern nahezu unmöglich ist, diese abzugreifen. Das ist vor allem in öffentlichen Netzwerken (unter anderem Café, Bahnhof, Flughafen) sinnvoll, da diese oft nur schlecht oder gar nicht gesichert sind.
Nutze ein Virenschutzprogramm
Standardmäßig (bei Windows 10 und 11) wird Windows mit dem Microsoft Defender geliefert. Dabei handelt es sich um den Virenschutz von Microsoft. Für den privaten Gebrauch ist das Virenschutzprogramm von Microsoft meist vollkommen ausreichend.
Zwar schnitt das Programm bei früheren Tests vor ein paar Jahren noch nicht so gut ab, konnte sich hingegen in neueren Vergleichen sogar den Testsieg holen. Wer über den privaten Gebrauch hinaus einen Schutz sucht, zum Beispiel weil er beruflich mit sensiblen Daten arbeitet, kann andere Produkte verwenden.
Wie bei einem VPN solltest du aber immer auch Anbieter von Virenschutzprogrammen auf Seriosität und Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichen.
Installiere regelmäßig Updates
Ja, damit ist auch das Update auf Windows 11 gemeint, sofern es dir möglich ist. Wie wir gesehen haben, versorgt Microsoft zwar Windows 10 weiterhin mit Updates, aber auf der sicheren Seite bist du, wenn du bereits jetzt wechselst.
Darüber hinaus solltest du bei allen anderen Programmen auf deinem PC ebenfalls regelmäßig die neueste Aktualisierung durchführen. Denn diese sorgen dafür, dass bekannte Sicherheitslücken geschlossen werden. Aktiviere, falls möglich, dass solche Updates automatisch heruntergeladen werden.
– Was ist NIS2 und wie wirkt es sich auf die IT-Sicherheit aus?
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