Aus unterschiedlichsten Gründen kann es vorkommen, dass der PC beim Windows Update hängt und scheinbar eingefroren ist. Microsoft hat zwar den Updateprozess der neusten Windows Betriebssysteme in den letzten Jahren immer weiter verbessert und auch die Performance erhöht, aber leider kommt es doch immer wieder zu dem Problem, dass der PC während der Installation von Windows Updates scheinbar hängen bleibt.
Vielleicht kennen Sie bereits das Problem der Meldung „PC hängt „Windows wird vorbereitet – Schalten Sie den Computer nicht aus“ oder etwas anderslautende Meldungen. Was sollte der Anwender in dem Status unternehmen, ohne dass ggf. ein Datenverlust oder ein inkonsistentes Windows Betriebssystem droht. Wir werden in dieser umfassenden Anleitung genau auf das Problem „WIndows Update hängt“ eingehen und anhand zahlreicher Schritt-für-Schritt Anleitungen Lösungsmöglichkeiten für das Problem aufzeigen.
Wir wirkt es sich aus, wenn Windows Update hängt?
Ein „hängendes“ Windows Update tritt auf, wenn der Aktualisierungsprozess nicht ordnungsgemäß abgeschlossen wird und scheinbar endlos in einem bestimmten Stadium feststeckt. Dies kann unterschiedliche Formen annehmen, wie zum Beispiel:
- Die Meldung „Updates werden installiert“ bleibt stundenlang auf dem Bildschirm.
- Der Fortschrittsbalken bleibt bei einem bestimmten Prozentsatz stehen.
- Der Computer bleibt während des Neustarts oder Herunterfahrens in der Update-Phase stecken.
- Das System zeigt Fehlermeldungen oder bleibt in einer Neustartschleife hängen.
In solchen Fällen kann das Update nicht abgeschlossen werden, was nicht nur lästig ist, sondern auch Sicherheitsprobleme nach sich ziehen kann, da wichtige Patches und Verbesserungen nicht installiert werden.
Schritt-für-Schritt Anleitungen wenn die Windows Updates hängen
Wenn die grundlegenden Maßnahmen nicht ausreichen, gibt es weitere, detailliertere Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem zu lösen. Im Folgenden finden Sie spezifische Lösungsansätze für häufige Ursachen von hängenden Windows-Updates.
Lösung 1: Windows Update zurücksetzen
Das Zurücksetzen von Windows Update kann viele Probleme beheben, insbesondere wenn beschädigte Dateien oder fehlerhafte Einstellungen die Ursache sind. So setzen Sie Windows Update zurück:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (CMD) als Administrator.
Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie „Eingabeaufforderung (Administrator)“ oder „Windows PowerShell (Administrator)“. - Stoppen Sie den Windows Update-Dienst.
Geben Sie folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter:
net stop wuauserv
- Löschen Sie den Update-Cache.
Navigieren Sie zum Ordner „C:\Windows\SoftwareDistribution“ und löschen Sie alle darin enthaltenen Dateien und Ordner. Dadurch werden die zwischengespeicherten Update-Dateien gelöscht, die möglicherweise beschädigt sind. Alternativ können Sie auch auch den schnelleren Befehl „del C:\Windows\SoftwareDistribution /s /q“ verwenden, der den gesamten Inhalt des Ordners incl. der darin enthaltenen Unterverzeichnisse und Dateien löscht. Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie auch in unserer Anleitung „Windows SoftwareDistribution Ordner – Aufgabe und Funktion„. - Starten Sie den Windows Update-Dienst neu.
Geben Sie den folgenden Befehl ein, um den Dienst neu zu starten:
net start wuauserv
- Versuchen Sie erneut, das Update durchzuführen.
Nachdem der Windows Update-Cache geleert wurde, können Sie versuchen, das Update erneut durchzuführen. - In einer Eingabeaufforderung sieht dann der Vorgang wie folgt aus:
Lösung 2: Nutzung des Windows Update-Fehlerbehebungsprogramms
Windows bietet ein integriertes Fehlerbehebungsprogramm für Windows Update an, das viele Probleme automatisch erkennt und behebt. So nutzen Sie das Tool:
- Öffnen Sie die Einstellungen.
Drücken Sie die Windows-Taste + I und wählen Sie „Update und Sicherheit“. - Navigieren Sie zu „Fehlerbehebung“.
Klicken Sie im linken Menü auf „Fehlerbehebung“ und dann auf „Zusätzliche Fehlerbehebungen“. - Wählen Sie „Windows Update“.
Klicken Sie auf „Problembehandlung ausführen“ und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Das Tool wird versuchen, automatisch mögliche Probleme zu identifizieren und zu beheben.
Lösung 3: System File Checker (SFC) und DISM-Tool verwenden
Beschädigte Systemdateien können dazu führen, dass Windows Update nicht ordnungsgemäß funktioniert. Der System File Checker (SFC) und das Deployment Imaging Service and Management Tool (DISM) können verwendet werden, um diese Dateien zu überprüfen und zu reparieren.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Eingabeaufforderung (Administrator)“. - Führen Sie den SFC-Befehl aus.
Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter:
sfc /scannow
Dieser Befehl scannt Ihr System auf beschädigte Dateien und repariert sie, wenn möglich.
- Verwenden Sie das DISM-Tool.
Wenn SFC keine Probleme findet oder beheben kann, verwenden Sie das DISM-Tool, indem Sie diesen Befehl eingeben:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Das DISM-Tool kann Windows-Abbilddateien reparieren und fehlende oder beschädigte Dateien von den Update-Servern wiederherstellen.
Lösung 4: Manuelle Installation von Updates
Wenn der automatische Windows Update-Prozess fehlschlägt, können Sie Updates manuell herunterladen und installieren. Hier ist der Prozess:
- Identifizieren Sie die KB-Nummer des fehlgeschlagenen Updates.
Gehen Sie in die Windows Update-Einstellungen und sehen Sie nach, welche Updates nicht installiert werden konnten. Notieren Sie sich die KB-Nummer. - Besuchen Sie den Microsoft Update-Katalog.
Öffnen Sie Ihren Browser und gehen Sie zum Microsoft Update-Katalog. - Suchen Sie nach der KB-Nummer.
Geben Sie die KB-Nummer in das Suchfeld ein und laden Sie das entsprechende Update für Ihre Windows-Version herunter. - Installieren Sie das Update manuell.
Doppelklicken Sie auf die heruntergeladene Datei und folgen Sie den Installationsanweisungen.
Lösung 5: Starten Sie den PC im abgesicherten Modus
Manchmal können Hintergrundprogramme oder Treiberprobleme den Update-Prozess behindern. Der abgesicherte Modus von Windows lädt nur die notwendigsten Treiber und Dienste und kann helfen, das Problem zu isolieren. So starten Sie Windows im abgesicherten Modus:
- Öffnen Sie das Startmenü und geben Sie „msconfig“ ein.
Drücken Sie Enter, um das Systemkonfigurations-Tool zu öffnen. - Navigieren Sie zur Registerkarte „Start“.
Setzen Sie ein Häkchen bei „Abgesicherter Start“ und wählen Sie „Minimal“. - Starten Sie den Computer neu.
Der Computer wird nun im abgesicherten Modus neu gestartet. - Führen Sie das Windows Update im abgesicherten Modus aus.
Versuchen Sie, das Update erneut durchzuführen.
Lösung 6: Windows Update-Komponenten manuell zurücksetzen
Manchmal reicht es nicht aus, den Update-Dienst oder den Cache zu löschen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, verschiedene Windows Update-Komponenten vollständig manuell zurückzusetzen. Dazu gehören Dienste, Registrierungswerte und Netzwerkverbindungen. Hier ist der Schritt-für-Schritt-Prozess:
- Beenden Sie alle Windows Update-Dienste:
Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator und geben Sie die folgenden Befehle ein, um die relevanten Dienste zu beenden:
net stop wuauserv
net stop cryptSvc
net stop bits
net stop msiserver
- Benennen Sie die Update-Ordner um:
Um sicherzustellen, dass keine beschädigten oder fehlerhaften Dateien verwendet werden, benennen Sie die Ordner SoftwareDistribution und Catroot2 um, die von Windows Update verwendet werden:
ren C:\Windows\SoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
ren C:\Windows\System32\catroot2 Catroot2.old
- Starten Sie die Windows Update-Dienste neu:
Geben Sie die folgenden Befehle ein, um die zuvor gestoppten Dienste neu zu starten:
net start wuauserv
net start cryptSvc
net start bits
net start msiserver
- Überprüfen Sie, ob das Update jetzt funktioniert:
Führen Sie einen Neustart durch und versuchen Sie erneut, Windows Update auszuführen. Wenn das Problem mit beschädigten Update-Komponenten zusammenhing, sollte der Prozess jetzt ohne Probleme durchlaufen.
Lösung 7: Windows Update über den Gruppenrichtlinien-Editor steuern
In Unternehmensnetzwerken oder auf Computern, die Teil einer Domäne sind, kann es vorkommen, dass Gruppenrichtlinien bestimmte Updates blockieren oder einschränken. Auch auf Einzelplatzrechnern kann der Gruppenrichtlinien-Editor verwendet werden, um Windows Update-Einstellungen manuell anzupassen.
- Öffnen Sie den Gruppenrichtlinien-Editor:
Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie „gpedit.msc“ ein und drücken Sie Enter. - Navigieren Sie zu den Windows Update-Richtlinien:
Gehen Sie zu Computerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> Windows-Komponenten -> Windows Update.
- Überprüfen und ändern Sie die Einstellungen:
Prüfen Sie die Richtlinien für automatische Updates und andere Update-bezogene Einstellungen. Möglicherweise ist eine Richtlinie aktiviert, die automatische Updates blockiert oder auf manuelle Installation setzt. Passen Sie die Einstellungen an oder setzen Sie sie auf „Nicht konfiguriert“. - Führen Sie gpupdate aus:
Nachdem Sie die Änderungen vorgenommen haben, öffnen Sie die Eingabeaufforderung und geben Sie den Befehl ein:
gpupdate /force
Dadurch werden die Gruppenrichtlinien aktualisiert und die Änderungen wirksam.
Lösung 8: Windows Update-Logs analysieren
Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie die Windows Update-Logs analysieren, um genauere Informationen darüber zu erhalten, was schief läuft. Diese Logs enthalten detaillierte Fehlermeldungen, die auf spezifische Probleme hinweisen können.
- Öffnen Sie die Windows Ereignisanzeige:
Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie „Ereignisanzeige“. - Navigieren Sie zu den Windows Update-Protokollen:
Gehen Sie zu „Windows-Protokolle -> System“ und suchen Sie nach Einträgen, die mit Windows Update zusammenhängen. Sie können spezifische Fehlermeldungen finden, die Ihnen Aufschluss darüber geben, welches Problem genau vorliegt. - Analysieren Sie die Fehlercodes:
Suchen Sie nach Fehlercodes oder spezifischen Warnungen und führen Sie eine Internetrecherche durch, um herauszufinden, was die Ursache für den Fehler sein könnte. Häufig sind bestimmte Fehlercodes mit bekannten Problemen verknüpft, für die es bereits Lösungen gibt.
Lösung 9: BIOS und Treiber aktualisieren wenn Windows Updates hängen
In manchen Fällen kann veraltete Hardware-Firmware oder veraltete Treiber dazu führen, dass Windows Update nicht korrekt funktioniert. Besonders bei großen Funktionsupdates kann es vorkommen, dass bestimmte Treiber oder das BIOS nicht mehr kompatibel sind.
- Aktualisieren Sie das BIOS:
Besuchen Sie die Website des Herstellers Ihres Mainboards oder Laptops und suchen Sie nach BIOS-Updates für Ihr Modell. Das BIOS zu aktualisieren, kann oft Kompatibilitätsprobleme lösen, insbesondere bei neueren Windows-Versionen. - Aktualisieren Sie die Treiber:
Gehen Sie in den Geräte-Manager (drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager“) und prüfen Sie, ob es für Ihre Hardware, insbesondere für den Netzwerkadapter, Grafiktreiber und Chipsatztreiber, Updates gibt. Laden Sie diese gegebenenfalls von den Websites der Hersteller herunter und installieren Sie sie manuell. - Führen Sie Windows Update nach den Aktualisierungen erneut aus:
Nachdem Sie BIOS und Treiber aktualisiert haben, starten Sie den Computer neu und versuchen Sie erneut, Windows Update auszuführen.
Vorbeugung gegen zukünftige Update-Probleme
Sobald Sie das Problem mit einem hängenden Windows Update gelöst haben, möchten Sie sicherstellen, dass es in Zukunft nicht wieder auftritt. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihr System optimal vorbereiten und mögliche Update-Probleme im Vorfeld vermeiden können.
Regelmäßige Wartung und Pflege des Systems
- Reinigen Sie regelmäßig den Speicher:
Stellen Sie sicher, dass auf Ihrer Festplatte immer genügend Speicherplatz für zukünftige Updates verfügbar ist. Verwenden Sie Tools wie die Datenträgerbereinigung oder Drittanbieter-Programme, um temporäre Dateien, alte System-Backups und nicht benötigte Dateien zu löschen. - Aktualisieren Sie Treiber und Firmware regelmäßig:
Halten Sie nicht nur Windows auf dem neuesten Stand, sondern auch die Treiber für Ihre Hardware. Nutzen Sie die offiziellen Websites der Hardwarehersteller, um sicherzustellen, dass Sie die neuesten Treiberversionen installiert haben. - Systemdateien überprüfen:
Führen Sie in regelmäßigen Abständen den System File Checker (SFC) aus, um sicherzustellen, dass keine Systemdateien beschädigt sind. Geben Sie dazu in der Eingabeaufforderung (als Administrator) den Befehl „sfc /scannow“ ein.
Richtige Update-Einstellungen wählen
- Updates manuell steuern:
Wenn Sie feststellen, dass automatische Updates häufig zu Problemen führen, können Sie die Update-Einstellungen so anpassen, dass Updates nur manuell installiert werden. Gehen Sie in die Einstellungen unter „Update und Sicherheit -> Windows Update“ und wählen Sie „Erweiterte Optionen“, um die Update-Zeitpläne anzupassen. - Update-Installationszeiten anpassen:
Wenn Sie das automatische Update beibehalten möchten, stellen Sie sicher, dass Sie Windows so einstellen, dass es zu Zeiten aktualisiert wird, in denen Sie den Computer nicht benötigen. Dies verhindert, dass ein Update während der Arbeitszeit Probleme verursacht.
Backups regelmäßig durchführen
- Regelmäßige System-Backups:
Erstellen Sie regelmäßige Backups Ihres Windows Systems, insbesondere bevor größere Funktionsupdates durchgeführt werden. Windows bietet mit „Systemabbild erstellen“ eine einfache Möglichkeit, eine komplette Sicherung des Systems zu erstellen. - Erstellen Sie Wiederherstellungspunkte:
Aktivieren Sie die Systemwiederherstellung und erstellen Sie vor größeren Updates manuell Wiederherstellungspunkte. Sollte nach einem Update etwas schiefgehen, können Sie Ihr System schnell in einen funktionierenden Zustand zurückversetzen.
Fazit
Wenn ein Windows Update hängt, kann das sehr verschiedene Gründe haben, wie Sie dieser Anleitung entnehmen können. Mit den oben beschriebenen Schritten und Lösungen sollten Sie jedoch in der Lage sein, die meisten Probleme zu beheben und sicherzustellen, dass Ihr System wieder ordnungsgemäß aktualisiert wird. Unabhängig von der Fehlerbeseitigung der Windows Updates raten wir immer wieder dazu, dass regelmäßig Backups Ihrer Datenbestände zu erstellen, damit es im Problemfall nicht zu Datenverlusten kommen kann.
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