Form und Inhalt wurden seit langem als Gegensätze betrachtet. Auf den ersten Blick kann es wirklich einfach erscheinen, ein mittelmäßiges Produkt in einer schönen Verpackung zu verkaufen. Es kann auch ein Risiko geben, etwas Gutes zu übersehen, nur weil die Verpackung nicht verlockend genug ist. Von den beiden Gefahren bewusst zu sein, gehört mittlerweile zum Hausverstand. Jedoch müssen Form nicht immer einander widersprechen. Es ist am besten, wenn sie es nicht tun.

Viele Unternehmen haben herausgefunden, wie wichtig es ist, Design, Funktionalität und Zuverlässigkeit der Produkte zusammenzubringen. So kann man auf dem Markt mit einer heftigen Konkurrenz mehr Kunden gewinnen und ihre Loyalität auf Dauer behalten. Das gilt besonders für die Tech-Riesen. Es ist längst bekannt, dass Apple vor allem auf das aussagekräftige Design seiner Produkte gesetzt hat. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden für ein Macbook Ersatzteile zu kaufen, um diese selbständig reparieren zu können.

Abgesehen von solchen Schritten in Richtung mehr Kundenfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, geben sich viele Unternehmen die Mühe, die Funktionalität ihrer Produkte in einem benutzerfreundlichen Design zu verpacken. Um dieser Frage besser nachgehen zu können, setzen die Unternehmen auf die Forschung im Bereich User Experience (Benutzererfahrung) oder UX. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich einige wichtige Tipps ziehen, wie man Design und Funktionalität am besten verknüpfen kann.

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Bildquelle: Shutterstock TechSmith Snagit Library

Das Ziel klar definieren

Jedes Produkt hat eine bestimmte Funktion. Es gibt einen Grund, warum man ausgerechnet dieses Produkt erwerben soll. Daher ist es wichtig, dass alle Komponenten des Produktes dieser bestimmten Funktionen dienen. Ein gutes Beispiel wäre ein Drillbohrer. So ein Gerät besteht aus verschiedenen Komponenten, wie Motor, Griff, Bohrer und anderen, die gemeinsam einem Ziel dienen, nämlich ein Loch zu bohren. Deswegen ist es relativ einfach, das beste Design für ein Gerät wie Drillbohrer zu finden.
Bei vielen elektronischen Geräten wird die Aufgabe komplexer, da sie gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllen müssen. So benutzt man Laptops oder Handys für viele Arten der Arbeit und Kommunikation. Jedoch sind auf jeden Fall Funktionen wie Texteingabe und die Wiedergabe der visuellen Inhalte am Bildschirm vorhanden. Auch wenn man nur eine einzelne Website erstellen will, ist die Frage der Zielsetzung die wichtigste. Will man auf der Webseite etwas verkaufen oder Informationen vermitteln? Davon hängen die Grundrisse des Designs ab.

An die Nutzer denken

Alle Produkte sind für die Nutzer geeignet, und der Kunde ist der König. Diese Regeln scheinen einfach zu sein, aber dahinten steckt die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung der potenziellen Kunden. Bei einfachen Haushaltsgeräten, wie der schon erwähnte Drillbohrer oder Staubsauger kann die Benutzung ganz einfach sein. In der Welt der Elektronik oder Online-Diensten sieht alles viel komplizierter aus. Es ist ein bekanntes Stereotyp, dass die jungen Familienmitglieder ihrer Eltern oder Großeltern mit Computern immer helfen müssen. Das ist jedoch ein Zeichen von einem sehr verbreiteten Problem, dass das Design von vielen Geräten, Anwendungen oder Websites für die meisten Benutzer nicht verständlich genug ist.
Das Problem ist umso schwieriger, weil die Leute, die ein Produkt oder Dienstleistung in Anspruch nehmen, sehr divers sein können. Auch wenn es um spezifische Produkte geht, die sich an einer bestimmten Nische orientieren, kann das Auditorium vielfältig sein. Daher lohnt es sich bei der Erforschung der eigenen Kunden die folgenden Fragen zu stellen:

  • Welche Vorkenntnisse haben die meisten von den potenziellen Kunden?
  • Wie viel Erfahrung im Umgang mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen haben sie?
  • Zu welchem Zeitaufwand sind sie bereit? Geht es um eine Vergnügung, oder wollen sie schnellstmöglich eine bestimmte Sache erledigen?
  • Was sind die Persönlichkeitszüge der Kunden?
  • Wieviel Hilfe könnten die Kunden benötigen, in welcher Form soll sie am besten geliefert werden?

Diese Fragen sind ein guter Anfang, um ein besseres Verständnis eigener Kunden zu schaffen.

Die Ziele der Nutzer richtig verstehen

Abgesehen von den Zielen, die der Entwickler oder Hersteller setzt, sind auch die Ziele zu berücksichtigen, die die Nutzer haben. Diese stimmen fast nie überein. Jeder Nutzer versucht sein eigenes Problem mit einem bestimmten Produkt zu lösen und hat eine eigene Vorstellung davon, wie es am besten für ihn funktionieren kann. Das ist der Grund, warum die Apps wie Kamera oder Messenger-Dienste wie WhatsApp meistens auf dem Startbildschirm des Smartphones befinden. So haben die Nutzer einen schnellen und einfachen Zugang zu den am meisten genutzten Apps. Es ist sehr wichtig darüber nachzudenken, mit welchen Wünschen und welchen Bedürfnissen die Nutzer das Produkt verwenden werden, um sicherzustellen, dass diese Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Die Benutzung vereinfachen

Die Nutzer können sehr unterschiedlich sein, aber man sollte von ihnen nicht zu viel erwarten. Das heißt nicht, dass man von den Nutzer Dummheit erwarten soll, aber jeder von uns benutzt gerne jene Sachen, deren Nutzung mehr oder weniger einfach ist. Bei vielen Apps oder Webseiten kommt immer wieder das Problem vor, dass die Inhalte zu schwierig zu begreifen sind. Es kann daran liegen, dass die Informationen schlecht strukturiert sind, oder dass es einfach zu viele Informationen gibt. Die einfache Benutzung gestaltet man am besten, wenn man die Ziele der Nutzer bereit definiert hat. So kann das Design so anpassen, dass der Nutzer an seine gewünschten Ergebnisse am schnellsten und am einfachsten ankommt.

Dem Nutzer Feedback geben

Feedback ist wichtig, und zwar nicht nur in den Beziehungen zwischen Menschen, sondern auch im Umgang mit Geräten oder Programmen. Es kommt viel zu oft vor, dass der Nutzer keine Ahnung hat, wie gut das Gerät funktioniert und ob seine Sache überhaupt erledigt wurde. Es beginnt bei den Uhren, die nicht klar genug zeigen, ob der Alarm eingeschaltet ist. Dazu kommen die zahlreichen Seiten, die keine Meldung zeigen, ob die Nachricht gesendet wurde oder ob die Bezahlung abgeschlossen wurde. Selbst für erfahrene Nutzer kann es viele Nerven kosten. Für ältere Leute oder jene, die sich in der Online-Welt noch nicht sehr wohl fühlen, kann unzureichendes Feedback für viel Frustration sorgen. Bei den Gadgets und Apps ist es sehr wichtig dem Nutzer immer genug Feedback zu geben, damit er wissen kann, dass das Ding überhaupt funktioniert hat.

Zusammenfassung

Die Verknüpfung von Design und Funktionalität ist eine sehr wichtige Aufgabe für die Hersteller jeglichen Produktes. Die Erkenntnisse aus der Forschung der Benutzererfahrung bieten den besten Pfad, um dieses Problem zu lösen.

– Wireframing: Fortgeschrittene Techniken für komplexe Design Herausforderungen
– EVA Prinzip