Ist bei dir auf dem PC jemals ein Fenster erschienen mit einer Warnmeldung, die besagt, dass dein PC angeblich blockiert oder gesperrt wurde? Falls ja, bist du nicht der Einzige. Dieses Pop-up-Fenster ist ein beliebter Betrugsversuch von Cyberkriminellen. Erfahre, was dahintersteckt und wie du dich vor solchen Betrügereien schützen kannst.
Worum handelt es sich bei solchen Warnhinweisen?
So kommt es zu den Warnhinweisen
2016 kam es zur Durchsuchung mehrerer Callcenter in Indien, bei dem sieben Personen verhaftet wurden. Sie hatten mehr als 7500 Personen in Deutschland nachweislich durch gefälschte Warnmeldungen und Support-Anrufe geschädigt.
Diese gefälschten Warnhinweise erscheinen beim Surfen im Internet. Plötzlich öffnet sich ein Fenster, das den ganzen Bildschirm einnehmen kann und das den Anschein erwecken kann, als handele es sich tatsächlich um einen Sicherheitshinweis von Microsoft.
Manchmal kann es auch passieren, dass diese Meldung durch heruntergeladene Freeware aktiviert wird. Das bedeutet, du hast ein Programm online kostenlos heruntergeladen, und beim Starten der Software öffnet sich das Fenster. Erweiterung für Browser können ebenfalls eine Gefahr darstellen. Indem du den Zugriff auf deinen Browser gestattet, öffnest du die Türen für potenzielle Bedrohungen.
Achte daher darauf, dass du nur Software oder Browser-Erweiterungen aus vertrauenswürdigen Quellen herunterlädst, idealerweise von der Seite des Unternehmens selbst.
So gehen die Kriminellen vor
Unter der Warnmeldung wirst du dazu aufgefordert, den Support von Microsoft zu kontaktieren, um deinen Computer von Viren befreien zu lassen. Gehst du darauf ein und nimmst Kontakt auf, kann es passieren, dass du hunderte an Euro zahlen sollst, damit „Techniker“ von Microsoft das Problem lösen. Darüber hinaus verlangen sie zusätzlichen Fernzugriff auf deinen PC.
Gewährst du diesen Fernzugriff und installierst das Programm dafür, lädst du dir stattdessen Trojaner oder andere Schadsoftware auf deinem Computer. Dadurch können die Kriminellen unter anderem Aktivitäten auf deinem PC ausspähen und Zugriff auf Konten mit sensiblen Informationen erhalten, zum Beispiel dein Online-Banking.
Diese Zugriffe können die Täter wiederum nutzen, um tatsächlich dein System oder Dateien zu sperren und Lösegeld zu fordern, um sie wieder freizugeben.
So kannst du dich schützen
Sollte solch eine Warnmeldung bei dir auftauchen, kannst du dir sicher sein, dass es sich um eine Fälschung handelt. Interagiere niemals mit diesen Fenstern; klicke keinen Link darin an und nimm keinen Kontakt über angegebene Telefonnummern auf. Dasselbe gilt für E-Mails oder Textnachrichten, die vermeintlich von Microsoft stammen.
Microsoft wird dir niemals unaufgefordert E-Mails schicken, geschweige denn Pop-up-Fenster mit Warnmeldungen auf deinem PC erscheinen lassen. Schließe diese sofort.
Kommt es zu einem Gespräch und dir wird klar, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, bleibe stets ruhig und lasse dich nicht unter Druck setzen oder erpressen. Beende das Gespräch umgehend und informiere die Polizei darüber. Das kannst du bei einer lokalen Polizeiwache tun oder im Internet bei der Onlinewache.
Hast du bereits mit dem angeblichen Mitarbeiter vom Support gesprochen und Software auf deinem Gerät installiert, deaktiviere umgehend deine Internetverbindung. Lass ein Antivirenprogramm deinen Computer scannen oder nutze ein spezielles Malware-Programm; kontaktiere bei Bedarf einen PC-Experten.
Ändere außerdem all deine Zugangsdaten, falls es den Tätern gelingen konnte, Konten von dir zu infiltrieren. Lass dir dabei von einem Passwort-Manager helfen; das Tool unterstützt dich beim Austausch der bestehenden Passwörter gegen neue sichere Kennwörter.
Tools für die Cybersicherheit
Diverse Cybersicherheitstools können dich ebenfalls vor Online-Angriffen schützen. Ein Antivirenprogramm und eine Software gegen Malware wurden bereits erwähnt. Sie warnen dich, wenn Malware auf deinem PC entdeckt wurde, und können sie entfernen.
Zusätzlich kannst du ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) verwenden, denn es vereint mehrere nützliche Funktionen. Zunächst einmal verschlüsselt es deinen Datenverkehr und sendet ihn an einen VPN-Server; dort wird er entschlüsselt und an das eigentliche Ziel weitergesandt. Durch die hohe Verschlüsselung haben Unbekannte keine Chance, deine Informationen abzugreifen.
Hinzu kommt: Ein VPN ändert die IP-Adresse, das heißt, du nimmst während der VPN-Verbindung die IP-Adresse des VPN-Servers an, und deine eigene ist nicht erkennbar. Das gewährt dir Anonymität, während du online unterwegs bist.
Zudem bieten manche VPN-Anbieter weitere Funktionen, wie einen Malware-Schutz oder die Warnung vor böswilligen Webseiten. Denn viele dieser Seiten lösen Warnmeldungen aus. Böswillige Links zu diesen E-Mails finden sich auch in Phishing-E-Mails.
Achte darauf, für diese Tools, ob VPN, Antivirensoftware oder andere Programme, nur vertrauenswürdige Anbieter zu wählen.
– Die Verknüpfung von Design und Funktionalität bei Technikkomponenten
Neueste Kommentare