Was ist ein Server?
Ein Server ist ein leistungsstarker Netzwerkrechner, der seine Ressourcen anderen Computern oder Programmen zur Verfügung stellt. Dabei wird per Definition zwischen Hardware Server und Software Server unterschieden.
Ein Hardware Server ist ein physisch vorhandener Host-Rechner, sprich ein Computer auf dem mindestens eine Server-Software, in der Praxis aber auch mehrere Server-Softwares laufen.
Ein Software Server ist ein Programm, welches mit einem anderen Programm (auch Client genannt) über ein Netzwerk wie dem Internet kommuniziert und dem Client unterschiedliche Dienste wie z. B. Datenübertragung, Rechenleistung oder den Zugang zu einer Datenbank zur Verfügung stellt.
Die Grundlage der Kommunikation zwischen dem Server und dem Client ist das Client-Server-Modell, welches das gängigste Architekturkonzept eines Netzwerks ist und das Zusammenspiel zwischen dem Server und dem Client regelt.
Der Begriff „Server“ hat somit zwei verschiedene Bedeutungen und existiert in der Praxis als Hybridvariante aus Hardware und Software.
Welche Serverarten gibt es?
Hier finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Serverarten.
• Web-Server: Ein Web-Server beinhaltet alle Informationen in Form von abgespeicherten Dateien bzw. Daten einer Webseite. Die Aufgabe eines Webservers ist es, die Daten aufzubereiten und an Clients wie z. B. Webbrowser oder Suchmaschinen Crawler auszuliefern, nachdem diese eine HTTP oder eine verschlüsselte HTTPS Abfrage an den Webserver gestellt haben.
• File-Server: Dieser Server dient zur zentralen Speicherung von Dateien. Es können mehrere Clients über ein Netzwerk wie dem Internet auf die Dateien zugreifen. Zur Kommunikation und Übertragung kommen Protokolle wie das FTP (File Transfer Protocol), SFTP (Secure File Transfer Protocol) zum Einsatz. Ein entscheidender Vorteil von File Servern, die gerne von Unternehmen genutzt werden, ist die einheitliche Versionierung der Dateien, die bei lokaler Abspeicherung in unterschiedlichen Versionen vorliegen können (z. B. durch unterschiedliche Versionen des Windows Betriebssystems. Zudem ist durch das zentrale abspeichern von Dateien, ebenfalls ein zentral durchgeführtes Backup von z. B. Firmendaten möglich.
• Datenbank-Server: Der Datenbank-Server ist ein Rechner, der den Clients bzw. Programmen den Zugriff auf ein oder mehrere Datenbanken ermöglicht. Der Datenbank-Server übernimmt dabei die Datenverwaltung als Dienst.
• Mail-Server: Der Mail Server regelt die Kommunikation von E-Mails. Er regelt den Empfang, das Weiterleiten und das Senden von E-Mails und speichert diese für den späteren Abruf ab. Die Übertragung erfolgt dabei über das POP (Post Office Protocol) oder dem IMAP (Internet Message Access).
• Proxy-Server: Stellt man als User eine Zugriffsanfrage an einen Server, um beispielsweise eine Webseite aufzurufen, enthält die Anfrage eine IP-Adresse, welche eindeutig zum Computer des Users zuweisbar ist. Möchte der User allerdings aus unterschiedlichen Gründen anonym surfen, kann er einen Proxy-Server nutzen, welcher wie ein Mittelsmann als weiterer Server zwischengeschaltet ist. Die Anfrage wird somit erst an den Proxy-Server gesendet und dieser leitet die Anfrage mit der eigenen IP-Adresse an den Zielserver weiter. Die abgefragten Daten werden anschließend ebenfalls erst an den Proxy-Server gesendet, bevor sie an den Benutzer weitergeleitet werden.
• DNS-Server: Der DNS-Server (Nameserver) ordnet jeder abrufbaren URL, die dazugehörige IP-Adresse zu und umgekehrt. Möchte ein Nutzer eine Webseite aufrufen, kennt er im Normalfall die IP-Adresse des Servers nicht, welcher die Dateien und Inhalte der Webseite beinhaltet und wiedergibt. Der User kennt nur die URL-Adresse der Webseite, weshalb DNS-Server dazu verwendet werden, um die URL-Abfrage der richtigen IP-Adresse zuzuordnen.
Worauf ist beim Zusammenstellen eines eigenen Servers zu achten?
• Anforderungen: Je nach Anwendung gibt es unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten hinsichtlich Leistung, Stromverbrauch, Ausfallsicherheit und Erweiterungsmöglichkeiten. Hierbei sollten Fragen geklärt werden wie: Welche Anwendungen werden über den Server laufen? Wie viele Nutzer und Transaktionen werden erwartet?
• Lautstärke im Betrieb: Laute Server, die im Büro stehen, können die Mitarbeiter bei der Arbeit stören. Sollten Server in den Arbeitsräumen gehalten werden, sollten definitiv Server gewählt werden, welche leise im Betrieb laufen. Sollte Ihr Server im Arbeitsraum stehen, sind besonders Tower Server empfehlenswert, diese können über einen Tower Rack (Gestell) aufrecht zusammengestellt werden und nehmen wenig Platz ein. In Kombination mit extrem leisen Lüftern, lassen sich Silent Server bauen, die ideal für die Anwendung innerhalb der Arbeitsräume geeignet sind.
• Stromverbrauch: Der Stromverbrauch ist ein oft unterschätzter Faktor. Server laufen über die Jahre hinweg viele Stunden und es gibt auch permanent laufende Server (z.B. Krypto Mining Server). Die Energiekosten, die hierbei entstehen, machen einen Großteil der Gesamtkosten aus, weshalb dringend effiziente Systeme gewählt werden sollten.
• Erweiterungsmöglichkeiten: Unternehmen wachsen und die Server gleich mit ihnen. Deshalb sollte Ihr Server nachrüstbar sein.
Besonders bei anspruchsvollen Anwendungen wie dem High Perfomance Computing sind Hochleistungsrechner bzw. Rechnersysteme gefragt. Danach orientiert sich auch die Leistungsanforderungen der Server. Es gibt unterschiedliche Anbieter von Hochleistungs-Server-Systemen. Renommierte Anbieter wie beispielsweise das US-Amerikanische Unternehmen Supermicro, bieten hochleistungsfähige Supermicro Server Technologien an.
In jedem Fall, sollten sich IT Verantwortliche professionelle Beratung durch Server Händler einholen. Dadurch vermeiden Sie Fehler und erstellen sich einen maßgeschneiderten Server, der zu Ihren Anforderungen passt. Die meisten Online-Händler bieten den Beratungs-Service komplett kostenfrei an.
Aus welchen Bauteilen besteht ein Server?
Die wesentlichen Komponenten eines Servers sind:
• CPU: Die Central Processing Unit (auch Prozessor, Chip genannt) ist das „Gehirn“ eines Servers. Die CPU dient als zentrale Steuer- und Recheneinheit, in der die Ein- und Ausgaben verarbeitet werden. Im CPU werden Rechenoperationen ausgeführt und Befehle in einem bestimmten Intervall interpretiert und ausgeführt. Zusätzlich beinhaltet die CPU auch ein Steuerwerk, das die Zusammenarbeit der einzelnen Komponenten des Servers steuert.
• Mainboard (Motherboard): Das Main- oder Motherboard ist die zentrale Leiterplatte, welche dafür sorgt, dass alle Komponenten eines Computers bzw. Servers miteinander verbunden werden und fehlerfrei zusammenarbeiten. Um bei unserem Hersteller Beispiel Supermicro zu bleiben, empfiehlt es sich beim Server-System auch ein Supermicro Motherboard zu verwenden. Mit entsprechenden Tools können Sie den Typ des Mainboards herausfinden.
• Kühler/Lüfter: Durch den Arbeitsprozess entsteht in der Server Hardware eine beträchtliche Wärmeentwicklung. Um eine Überhitzung und dadurch entstehende Schäden an den Server Komponenten wie dem Prozessor (CPU) zu vermeiden, werden Kühlsysteme bzw. Lüfter eingesetzt, welche die Wärmeregulierung gewährleisten.
• Arbeitsspeicher: Der Arbeitsspeicher (RAM) ist ein kurzzeitiger Speicher, in dem z. B. Windows alle laufenden Prozesse und Programme zwischenspeichert. Ähnlich wie wir Menschen über ein Langzeit- und ein Kurzzeitgedächtnis verfügen, besitzt auch ein Server einen flüchtigen Speicher, bei dem die Daten nicht dauerhaft gespeichert werden. Die RAM (Random-Access-Memory) ist ein Speicherbaustein, welche auf dem Motherboard aufgesteckt werden und auf die der Prozessor unmittelbar zugreifen kann, um Verarbeitungsprozesse durchzuführen.
• Festplatten: Das Pendant zum RAM ist die Festplatte eines Computers. Auf der Festplatte werden nicht-flüchtige Daten gespeichert wie Dokumente, Bilddateien, Videodateien. Die Festplatte dient somit als „Lager“ und Massenspeicher, um dauerhaft Dateien aufzubewahren.
• RAID-Controller: RAID-Controller sind logische Speicherverbünde, die in mehreren physisch voneinander unabhängigen Speichermedien vorliegen. Um einen möglichen Datenverlust bei einem Ausfall eines Speichermediums zu vermeiden, werden die Daten in einem vorhandenen Speichermedium beispielsweise doppelt vorgehalten oder in mehrere Speichermedien aufgeteilt. Die Verwaltung und Ausführung dieser Datensicherheitsmaßnahme erfolgt durch den RAID-Controller.
• Adapterkarten (Netzwerk, Storage): Adapterkarten ermöglichen es, Server mit anderen Geräten oder auch weiteren Servern zu verbinden und den Datenverkehr in einem Netzwerk zu organisieren. Anders als bei vielen PC´s bei denen die Adapterkarten ein fester Bestandteil des Motherboards sind, können Adapterkarten bei Servern ausgetauscht werden.
• Netzteil: Das Netzteil versorgt das gesamte Server System mit Strom. Um das Ausfallrisiko zu verringern, haben Server ausreichend Netzteile, welche auch im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können, das sogenannte „Hot Plugging“.
Insgesamt bilden die genannten Bauteile einen Server, der je nach Anforderungen individuell zusammengestellt werden kann.
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