Der russische Angriffskrieg in der Ukraine versetzt die gesamte westliche Welt seit mehr als einem halben Jahr in Angst und Schrecken. Tatsächlich wird dieser Krieg aber nicht nur auf den Schlachtfeldern in der Ukraine, sondern auch im Cyber-Space geführt. Warum das Microsoft zu einem der wichtigsten Akteure des Konflikts gemacht hat und warum sich auch deutsche Privatnutzer vor russischen Attacken schützen müssen, haben wir in folgendem Artikel für Sie zusammengefasst.
Microsoft und der Krieg in der Ukraine
Als Russland am 24. Februar mit dem Raketenbeschuss von Zielen in der Ukraine begann, reagierte die globale Gemeinschaft bestürzt auf diesen ungerechtfertigten Angriff auf ein souveränes Land. Tatsächlich begann dieser Angriff allerdings schon einige Stunden vorher. Denn bereits vor dem Start des Raketenbeschusses registrierte Microsoft einen massiven und großangelegten Cyber-Angriff auf Unternehmen und Behörden in der Ukraine.
Dabei wurden vor allem kritische Infrastrukturen und Datenbanken im Energie-, Verteidigungs- und Kommunikationssektor attackiert. Sofort, nachdem Microsoft diese Angriffe registrierte, warnte der US-Konzern die ukrainische Regierung vor dieser neuen Gefahr. Darüber hinaus machte sich Microsoft sofort daran, die eigenen, in der Ukraine eingesetzten Sicherheitssysteme zu updaten, damit diese wieder einen effektiven Schutz gegen die neue Schadsoftware ermöglichen.
Seitdem nimmt Microsoft eine sehr aktive Rolle im Kampf gegen die russischen Hacker ein. So arbeitet der Konzern zum Beispiel intensiv mit ukrainischen Behörden zusammen, um diese so effizient wie möglich im Cyberkrieg gegen Russland unterstützen zu können.
Der US Konzern will aber noch einen Schritt weitergehen: Das Unternehmen hat nämlich bekanntgegeben, den Verkauf aller Microsoft Produkte in Russland ab sofort zu stoppen. Darunter fällt auch der Support bzw. Updates für Microsoft Produkte, die in Russland genutzt werden.
Bedrohungen auch für deutsche Privatnutzer
Nicht nur ukrainische Behörden sehen sich einer Bedrohung durch russische Hacker ausgesetzt. Nein, auch für deutsche Unternehmen und Privatnutzer ist die Gefahr, gezielt Opfer eines Cyber Angriffs zu werden, deutlich gestiegen. Denn da die EU durch Waffenlieferungen an die Ukraine und Wirtschaftssanktionen gegen Russland eine aktive Rolle in dem Konflikt einnimmt, betrachtet die russische Regierung Deutschland aktuell als feindlich gesinnten Staat.
Und eines der beliebtesten und effektivsten Mittel des russischen Staats, um vermeintliche Feinde zu attackieren, sind Hacker Angriffe. Dabei haben russische Hacker bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, fähig und willig zu sein, sowohl deutsche Privatpersonen als auch deutsche Unternehmen erfolgreich zu attackieren und dabei Schäden in Millionenhöhe anzurichten.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sieht die größte Gefahr für private Nutzer aktuell in der Verwendung von Antiviren- oder anderer Cybersicherheits-Software, die von russischen Herstellern stammt. Denn laut dem BSI könnten diese Programme besonders effektiv genutzt werden, um Hackerangriffe auf Privatnutzer zu starten.
Kein Wunder: Wenn schließlich das Programm, dass man ja gerade für den Schutz gegen Cyber-Attacken verwendet, Schadsoftware auf die eigenen Geräte lädt, hat man als Privatnutzer praktisch keine Chance. Dabei spielt es keine wirkliche Rolle, ob ein Unternehmen den Kreml bisher unterstützt hat oder nicht: Software Firmen in Russland wird gar keine andere Wahl bleiben, als mit der russischen Regierung zu kooperieren.
Sollten Sie selbst oder Ihr Unternehmen ein solches Programm verwenden, raten wir daher dringend zu einem Wechsel Ihres Anbieters. Welche Software für Sie persönlich am besten ist, hängt natürlich von vielen individuellen Faktoren ab. Nutzen Sie daher objektive Virenschutz Vergleichstests, um sich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anbieter zu informieren und so eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Aber nicht nur private Haushalte werden aktuell von russischen Hackern bedroht. Diese Woche gab das Bundesinnenministerium bekannt, dass großangelegte Cyberangriffe aus Russland unmittelbar bevorstehen könnten. Dabei sei besonders zu befürchten, dass die russischen Hacker kritische Infrastrukturen wie Energie- und Telekommunikation angreifen und der deutschen Wirtschaft so schwerwiegende Schäden zufügen könnten.
Langfristige Bedrohung durch russische Hacker
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wird uns vorrausichtlich noch länge beschäftigen. Denn auch wenn die aktiven Kampfhandlungen hoffentlich im weiteren Verlauf dieses Jahres gestoppt werden können, so werden die USA und Europa wirtschaftliche Sanktionen doch auf unbestimmte Zeit fortsetzen.
Das wiederum bedeutet, dass sich sowohl deutsche Unternehmen als auch deutsche Privatnutzer wohl langfristig auf eine Bedrohung durch russische Hacker einstellen müssen. Der Wechsel zu einem sicheren Virenschutzanbieter und die Vermeidung von russischer Software sind gute Optionen, um sich gegen diese Bedrohungen zu schützen.
Darüber hinaus ist es aber auch entscheidend, dass man die grundlegenden Regeln der Cybersicherheit befolgt. Dazu gehört zum Beispiel, dass man keine Links unbekannter Anbieter anklickt, eigene vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkarten-Daten an unbekannte Dritte weitergibt und öffentliche Netzwerke vermeidet. Denn auch mit dem besten Anti-Viren Programm ist die größte Gefahr für Ihre Cyber Sicherheit weiterhin menschliches Versagen in einem der zuvor genannten Bereiche.
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