Fotografiert Michael Heine 18.09.2019 Windows-FAQ.de

Kleinstrechner haben in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Bestes Beispiel für den Siegeszug sogenannter Einplatinenrechner ist der Raspberry Pi. Doch auch Modelle anderer Hersteller verkaufen sich ausgesprochen gut. Die Einsatzmöglichkeiten wachsen, die Weiterentwicklung befeuert die steigende Nachfrage der Kleinstrechner.

Mit seinen vielseitigen Möglichkeiten ist der Einplatinenrechner schon heute ein individuell einsetzbarer Minicomputer, für Laien wie für Spezialisten. So mancher Anwender träumt davon, den kompakten Rechner eines Tages durch einen Einplatinenrechner zu ersetzen. Wie realistisch dieser Wunsch ist, offenbart sich bei einem Blick auf die zahlreichen Einsatzbereiche vom Raspberry Pi und anderen Modellen.

Vom Server bis hin zum Roboter

Schon heute kommen Einplatinenrechner für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche infrage. Sie sind viel mehr als nur ein reines Bastelobjekt, so wie es vor einigen Jahren noch war. Vom anfänglichen Einsatz im privaten Bereich sind die modernen Platinen weit entfernt, die professionellen Einsatzbereiche steigen.

Leistungsstarke und kompakte Einplatinenrechner eignen sich vor allem für Server. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie beim Bau von rechnergestützten Geräten gefragt. Für den Bau und die Programmierung von Robotern sind die Kleinstrechner perfekt geeignet. Bei mobilen Lösungen, bei denen wenig Platz vorhanden ist, punkten Einplatinenrechner ebenfalls aufgrund ihrer Größe.

Können die Platinen einen stationären Desktop-PC ersetzen? Für die breite Masse ist das sicherlich noch nicht der Fall. Für einen einfachen und schlichten Rechner ist das bereits möglich. Je leistungsstärker ein Desktop-PC sein muss, desto unwahrscheinlich ist die Alternative Einplatinenrechner. Das gilt vor allem dann, wenn die Leistung einer Grafikkarte für hochauflösende Spiele und Filme oder besonders viel Arbeitsspeicher erforderlich ist.

Leistungsstark wie ein Smartphone

Die größten Unterschiede zwischen einem Desktop-PC und einem Platinenrechner liegen in der Rechenpower. Der USB-Anschluss der Platine schreibt mit deutlich geringerer Geschwindigkeit wie ein aktueller USB 3.0-Anschluss eines Desktop-PCs. SSD-Festplatten mit hoher Schreibgeschwindigkeit erzielen beim Anschluss an die Platine nicht die höchstmöglichen Drehzahlen.

Die Leistung der meisten Einplatinenrechner ist der Rechenpower eines aktuellen Smartphones von Samsung oder Apple zu vergleichen. Größtenteils kommen dieselben Bauteile zum Einsatz. Die Chips sind gleich und bestehen aus einer kompakten Einheit von Hauptprozessor und Grafikprozessor.

Einsatzbereit als Desktop-PC

Ein gleichwertiger Ersatz für einen Desktop-PC ist der Platinenrechner derzeit noch nicht. Zumindest nicht für jeden Rechner, der aktuell in den Wohnzimmern und Büros der Republik steht.

Für wen eignet sich der Einplatinenrechner:

Nutzer eines Desktop-PCs, die hauptsächlich die unterschiedlichen Office-Anwendungen nutzen, können ihren großen Tower ablösen. Für die Bearbeitung von Dokumenten, Erstellung von Kalkulationen oder Präsentationen ist die Leistung von Platinenrechner mehr als ausreichend. Für das Anschauen von Videos oder das Surfen im Internet ist ebenfalls kein großer Desktop-PC erforderlich.

Wo kommt der Einplatinenrechner (noch) an seine Grenzen:

Hochauflösende Spiele und Videos bringen Platinenrechner schnell an ihre Grenzen. Da fehlt es an einer leistungsstarken Grafikkarte und zusätzlichem Arbeitsspeicher. Das Downloaden großer Datenmengen ist auch keine Spezialität der kleinen Platinen. Hier ist aber auch ein einfacher Desktop-PC meist nicht ausreichend und ein High-End-Rechner erforderlich.

Fazit: Die Möglichkeiten steigen

2012 kam mit dem Raspberry Pi der erste leistungsfähige Platinenrechner auf den Markt. Seitdem hat sich sehr viel geändert, die Leistungsfähigkeit ist gestiegen und andere Hersteller haben empfehlenswerte Produkte auf den Markt gebracht. Auch wenn Platinenrechner noch keine komplette Alternative zum Desktop-PC darstellen, wächst der Einsatzbereich stetig.

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