Wer sich einen neuen Computer kauft, achtet vor allem auf zwei Eigenschaften: Preis und Leistung. Das ist durchaus sinnvoll. Allerdings vergessen viele Käufer, dass ein PC auch im laufenden Betrieb Geld kostet – zwar nicht so viel wie ein Auto, doch auf lange Sicht kommt auch hier einiges zusammen.
Doch mit welchen laufenden Kosten müssen Computernutzer rechnen und wie lassen sich diese gezielt senken? Hier finden sie Antworten auf diese und einige andere Fragen.
PC und Stromrechnung – mitunter beste Freunde
Was viele nicht wissen: Computer gehören nicht nur im Büro, sondern auch in vielen Privathaushalten zu den größten Stromfressern. Das schadet der Umwelt und macht sich am Geldbeutel bemerkbar.
Allerdings hängt es von mehreren Faktoren ab, wie viel Strom ein PC wirklich verbraucht:
Art des Rechners: Leistungsstarke Gaming-Rechner brauchen mehr Strom als PCs, die für gängige Büroarbeit ausgelegt ist.
Verbaute Komponenten: Dieser Punkt ist eng verbunden mit dem vorherigen. Mehr Rechenleistung und mehr Speicher bedeuten einen höheren Stromverbrauch. Noch mehr zu Buche schlägt eine separate Grafikkarte, wie sie vor allem Gamer und/oder Designer und Co. verwenden. Bei hoher Auslastung nimmt diese schon einmal 150 Watt in Anspruch.
Netzteil: Der Wirkungsgrad von Netzteilen unterscheidet sich. Zur Orientierung können Käufer zum Beispiel auf das Zertifizierungssystem 80 Plus zurückgreifen. So hat ein Netzteil mit dem Zertifikat 80 Plus Gold bei jeder Auslastungsstufe einen Wirkungsgrad zwischen 89 und 92 Prozent. Bei 80 Plus Titanium sind es zwischen 91 und 96 Prozent.
Energieeinstellungen: Energieeinstellungen, wie sie beispielsweise Windows bietet, ermöglichen es, im Ruhe- bzw. Stand-by-Zustand Strom zu sparen. Hier liegt größeres Potenzial als zunächst angenommen. Ob nun PCs, Spielekonsolen oder Smartphones: Nicht selten verbrauchen die Geräte auch im Stand-By-Modus noch 15-30% ihres eigentlichen Bedarfs. Wer darauf verzichtet, kann gerade auf Dauer gesehen viel Geld einsparen.
Verwendung: Schließlich kommt es darauf an, wie oft und wie sehr ein Computer in Anspruch genommen wird. Wer ständig am Rechner sitzt und das Gerät voll auslastet, hat zwangsläufig eine höhere Stromrechnung.
Aus dieser Aufzählung wird schon deutlich, dass der Stromverbrauch von Rechnern stark schwankt.
Die Zeitschrift Chip gibt folgende Durchschnittswerte zur Orientierung an:
Auslastung/Verwendung | Stromverbrauch (ungefähr) |
---|---|
Leerlauf | 78 W |
Gaming | 225 W |
Energiesparmodus | Max. 10 W |
Höchstleistung | (ohne Gaming) 170 W |
Was das für den Geldbeutel bedeutet? Auch hier unterscheiden sich die Zahlen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gibt als durchschnittlichen Wert für einen Basis-PC mit Allroundausstattung, also Prozessor mit vier Kernen und integriertem Grafikchip, und täglich vierstündiger Nutzung jährliche Kosten zwischen 10 und 37 Euro an – je nach Energieeffizienz des Geräts.
Die Kosten steigen um etwa 12 Euro bei einem PC mit Multimedia-Ausstattung. Richtig teuer wird es mit einem Gaming-PC. Wer täglich vier Stunden spielt, muss sogar mit Stromkosten zwischen 135 und 170 Euro rechnen.
Sparen lässt sich dagegen mit dem Griff zum Notebook statt zum PC. Sogar mit einem Gaming Notebook sinken die Kosten im Vergleich zum PC um etwa ein Drittel.
Am energieeffizientesten sind Tablets. Es lohnt sich also auch aus finanzieller Sicht, das Schreiben von E-Mails oder andere einfache Arbeiten öfter mal auf den kleinen Bildschirm zu verlegen.
Sicherheitssoftware – heute unverzichtbar
Ohne eine effiziente Sicherheitssoftware mit regelmäßigen Updates kommt ein Computer oder Laptop heute kaum aus.
Dabei gibt es allerdings einen zentralen Unterschied zwischen den beiden am häufigsten verwendeten Betriebssystemen:
– Windows: Windows-Nutzer sollten in jedem Fall einen Virenschutz installieren. Denn sie sind das bevorzugte Ziel von Schadprogrammen.
– Mac OS X: Hier sieht es anders aus. Dennoch empfehlen Experten, auch Apple-Rechner zu schützen, zumindest mit einem Webbrowser mit Phishing-Schutz. Denn anders als Windows verzichtet Apple nach wie vor auf jeden in sein Betriebssystem integrierten Schutz.
Wie teuer der Schutz des eigenen Computers ist, hängt vom verwendeten Virenschutz ab. Dafür stehen Nutzern kostenlose und kostenpflichtige Versionen zur Verfügung. Wie die Stiftung Warentest herausfand, ist der Unterschied zwischen beiden in der jüngsten Vergangenheit deutlich kleiner geworden.
Demnach sind drei von elf Programmen, die einen sehr guten Schutz bieten, kostenlos. Die Preise für die übrigen reichen bis hin zu 60 Euro im Jahr. Dabei ist der Funktionsumfang kostenpflichtiger Produkte im Regelfall größer. Je nach Programm beinhaltet er Features wie einen Kinderschutz. Deshalb lohnt es sich, vor der Auswahl Testergebnisse zu Rate zu ziehen und sich genau zu überlegen, welche Funktionen für die eigenen Bedürfnisse wichtig sind.
Abgesehen von Sicherheitssoftware benötigen viele Nutzer noch eine Reihe anderer Programme, gerade dann, wenn sie einen PC oder Laptop beruflich nutzen. Inzwischen sind die meisten dieser Programme als Cloudabos verfügbar, die zwischen 10 und mehrere Hundert Euro im Monat kosten, je nachdem ob es sich um eine einfache Buchhaltungssoftware oder um ein Marketing-Tool mit vielen Funktionen handelt.
Reparaturen – leider oft unterschätzt
Nichts hält ewig. Das gilt auch für Computer. Ob PC oder Laptop, je länger man ein Gerät in Betrieb hat, desto höher wird die Gefahr, dass Bestandteile nicht mehr funktionieren und eine Reparatur notwendig wird.
Diese sollte man, erfahrene Technik-Freaks ausgenommen, in die Hände von Fachleuten legen. Denn wer selbst an seinem Computer herumschraubt, ohne genau zu wissen, was er tut, riskiert, dass er noch mehr kaputt macht.
Die Kosten für Reparaturen unterscheiden sich je nach Art des Geräts und Aufwand. Und natürlich hängen sie vom Dienstleister ab.
Die folgenden Zahlen für typische Reparaturdienstleistungen sind daher nur als ungefährer Richtwert anzusehen:
Reparatur | Kosten |
---|---|
Fehlerdiagnose | 20 – 70 Euro |
Einbau von Laufwerken | 20 – 30 Euro |
Austausch des Mainboards | 40 – 50 Euro |
Einbau von Grafikkarte (inkl. Grafikkarte) | 200 – 400 Euro |
Austausch von Lüfter (inkl. Lüfter) | 50 – 120 Euro |
Austausch des Mainboards (inkl. Mainboard) | 200 – 500 Euro |
Ob es besser ist, Ersatzteile selbst zu besorgen und dann einbauen zu lassen oder beide Arbeitsschritte dem Profi zu überlassen, hängt wiederum von mehreren Faktoren ab. Oft gibt es gebrauchte Mainboards, Displays etc. im Internet zu kleinen Preisen. Doch sie bringen die Gefahr mit, dass schon bald die nächste Reparatur fällig wird. Dagegen geben Reparaturdienstleister auf Produkte, die sie verkaufen, in vielen Fällen Garantie.
Reparaturen vorbeugen können Nutzer vor allem durch zwei Maßnahmen:
– Installieren eines guten Sicherheitsprogrammes
– Durchführen regelmäßiger Updates
Darüber hinaus ist ein vorsichtiger Umgang mit dem Gerät ratsam. Das schließt die Verwendung gefütterter Taschen ein. Und ob es sich wirklich lohnt, den Laptop mit in den Urlaub und an den Strand zu nehmen, sollte auch gut überlegt sein.
Ersatzanschaffungen im Bereich Equipment
Früher als Bestandteile des Computers selbst geben in den meisten Fällen Zubehörteile den Geist auf. Dazu gehören:
– Tastatur
– Maus
– Headset
– Lautsprecher
– Externe Speichermedien
Auch ihre Lebensdauer lässt sich durch einen ordnungsgemäßen Umgang und durch eine regelmäßige Reinigung verlängern. Außerdem gilt bei der Anschaffung von Zubehör in vielen Fällen: Wer billig kauft, kauft zwei Mal. In diesem Sinn ist es oft besser, ein paar Euro mehr für Tastaturen, Headsets und Lautsprecher auszugeben, als zu einem vermeintlichen Schnäppchen zu greifen und im Nachhinein mehr zu zahlen.
Laufende Kosten hängen von vielen Faktoren ab
Ob Stromkosten, installierte Programme oder neues Zubehör, wie teuer ein Computer im laufenden Betrieb ist, hängt von vielen Faktoren ab. Manche Nutzer davon lassen sich kaum beeinflussen. So benötigt ein Grafiker einen leistungsstarken Computer und die entsprechende Software, um seinen Job ausführen zu können.
Doch selbst dann besteht die Möglichkeit, durch den Griff zu einem energieeffizienten Laptop Geld zu sparen. Und schließlich machen sogar Kleinigkeiten einen Unterschied. Dazu gehört es, das Gerät auszuschalten, statt im Stand-by-Modus zu lassen und externe Festplatten keinen Erschütterungen auszusetzen. Schließlich tragen Versicherungen dazu bei, dass ein Laptopsturz nicht zur Katastrophe wird.
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