Vor einigen Jahren noch wurde die IT überwiegend mit spezialisierten Unternehmen in Verbindung gebracht. Und heute? Mittlerweile hat nahezu jedes Unternehmen eine IT, denn auf Computer, das Internet und verschiedene Programme können wohl die wenigsten Betriebe verzichten. Wer allerdings auf Wachstum aus ist und sich heute schon für die Zukunft auf dem Markt positionieren will, der sollte auf eine leistungsfähige IT achten. Sie muss so wandelbar sein, wie die Unternehmenswelt, sie muss sicher sein, aber auch Anwender unterstützen. Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal an und erklärt, auf was Betriebe achten sollten.
In Sachen IT sollten nicht nur die Mitarbeiter mit modernen Endgeräten ausgestattet werden – es geht auch darum, die nötigen Kapazitäten im Bereich der Server und der Software zu schaffen.
Zielgerichtet mit Zukunftspuffer
Vermutlich kennt jeder Unternehmer noch das Szenario. In einem kleinen Büro gab es einen PC, der zugleich als Server diente. Hier waren die grundlegenden Programme installiert, dieser PC wurde mit allen anderen verbunden und jeder andere PC griff auch über ihn auf das Internet zu. Auf diese Weise arbeiten heute freilich nur noch die wenigsten Betriebe, denn schon der mehrfache Zugriff auf das betriebseigene System war häufiger fragil, da die Leistungsgrenzen ausgeschöpft waren. Dennoch ist das Szenario ein gutes Beispiel für die Wichtigkeit einer guten Hardware in einem zukunftstauglichen Unternehmen:
- Server – wird mit einer zentralen Software, auf die jeder Mitarbeiter von seinem Arbeitsplatz aus zugreifen kann, gearbeitet, ist ein leistungsstarker Server notwendig. Dieser sollte aber nicht nur für die Anforderungen von heute ausgelegt sein, sondern auch die Zukunft unterstützen. Denn wächst das Unternehmen, greifen wesentlich mehr Leute auf die Daten zu. Der zu späte Umstieg auf einen neuen Server kostet in der Regel mehr Zeit und Geld.
- Online – das Internet wird immer wichtiger. Sicher kann ein Unternehmen nicht dafür sorgen, dass vor der Tür endlich ein Breitband verlegt wird, doch kann es dafür Sorge tragen, dass innerhalb des Gebäudes alles in Schuss ist. Das beinhaltet auch, dass die Technik auf Internettelefonie, Videochats und natürlich die Nutzung von Clouds ausgelegt ist. Viele Programme sind für Unternehmen mittlerweile als Cloudlösung erhältlich, bedürfen aber eines guten Internetempfangs.
- Arbeitsgeräte – es empfiehlt sich, neue Computer, Laptops oder auch Tablets stets so auszuwählen, dass sie relativ leicht nachgerüstet werden können. Hier kommt es besonders auf die Größe des Speicherplatzes und des Arbeitsspeichers an. Windows 10 ist ein gutes Beispiel. Ältere Geräte mit einem ausreichenden Speicher schafften den Umstieg nahezu problemlos, war der Speicher jedoch zu gering, funktionierte zwar der Umstieg, doch hinterher lief wenig.
Die Hardware betrifft – je nach Betrieb – natürlich auch andere Bereiche. Gerade im Handwerk und in der Produktion wird die Zukunft vermehrt computergestütztes Arbeiten oder auch Roboter bringen. Wer also heute neue Maschinen anschafft, der sollte nicht nur auf die CNC-Unterstützung achten, sondern auf weitere Schnittstellen, die die Integration neuer Technologien erlauben.
Passende Software
Obgleich kleine und regionale Betriebe wohl auch in Zukunft mit den üblichen, branchenbezogenen Programmen arbeiten können, werden größere Unternehmen gewisse Systemlösungen benötigen. Diese sind oftmals heute schon sinnvoll, da sie die Chancen auf dem Markt vergrößern und zu besseren Ergebnissen führen:
- CRM – indirekt arbeiten sogar kleine Kanzleien mit diesem Programm. Bei der Mandantenverwaltung handelt es sich um nichts anderes als ein Customer Management System. Auch Ärzte greifen auf eine abgespeckte Variante zurück. Bei diesen Beispielen ist das CRM einfach in die Anwalts- oder Arztsoftware integriert. Andere Unternehmen können ein CRM erhalten und dieses mit in die unternehmensspezifischen Softwares einbinden. Beim CRM handelt es unter anderem um Kundenblätter, in die jede einzelne Information zu diesem Kunden eingetragen wird. Jeder Mitarbeiter hat Zugriff auf diese Inhalte und kann in der Auftragsbearbeitung beispielsweise sehen, dass die Mahnabteilung einen Mahnbescheid herausgeschickt hat. Wird das CRM mit der Telefonanlage und dem Internet verbunden, verknüpft es eingehende E-Mails gleich mit den jeweiligen Kunden oder zeigt auf dem Bildschirm an, welcher Kunde gerade anruft.
- ERP – das ERP ist ein sehr umfangreiches System, welches lange Zeit eher den Großbetrieben zugänglich war. Mittlerweile lohnt es sich jedoch auch für kleinere Betriebe, da es oft individuell auf den Betrieb anpassbar ist. Es handelt sich um das »Enterprise Ressource Management«, welches sämtliche Firmenbereiche miteinander verbindet und Niederlassungen, Außendienstmitarbeiter und Heimarbeiter virtuell an einen Tisch holt. Mit einem ERP lassen sich Marktbewegungen vorhersehen, Lagergrößen verringern, aber auch Abläufe verschlanken. Zudem erlaubt es die Einbindung etlicher weiterer Programme, beispielsweise dem CRM.
Bei der Wahl eines ERP sollten Unternehmen gleich schauen, dass ausreichend Schnittstellen und Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen vorhanden sind. Gleichfalls muss bedacht werden, dass die erste Installation Zeit kostet und die Mitarbeiter entsprechend geschult werden müssen.
Welche Herausforderungen stellen sich noch?
Eine der größten Hürden dürfte auf den Logistik- und Produktionsbereich warten. Mit der Industrie 4.0 kommen neue Herausforderungen auf Betriebe zu. Hier gilt es abzuwägen, welchen Weg ein Betrieb einschlägt. Kleinere Handwerksbetriebe werden sich wohl kaum erlauben können, einen Roboter in den Betrieb zu holen, sondern müssen mit vernetzten Maschinen arbeiten, die per PC gesteuert werden können.
Die Logistik steht indes vor anderen Problemen. Sicher sind hier die Einsätze von Robotern notwendig; in Großlagern werden sie heute schon genutzt. Doch kommt es hier besonders auf die Geschwindigkeit des Versands an. Kunden erwarten ihre Waren immer zeitiger und Unternehmen müssen darauf reagieren. Wer heute schon kein passendes Warenwirtschaftssystem nutzt und das Lager nach den modernsten Standards betreibt, der hat kaum eine Chance. In der Zukunft wird sich diese Problematik verstärken.
Die wichtige Unternehmenssoftware sollte an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Fazit – es ist zu bewältigen
Bei der Industrie 4.0 schlagen viele Menschen direkt Alarm und behaupten, dass die bisherige Industrie mehr oder weniger untergeht. Glücklicherweise wurde das schon bezüglich der letzten drei Versionen gesagt und die Industrialisierung führte nicht zum Weltuntergang, sondern zu Detektivromanen und dem bekanntesten Fantasywerk. Dennoch müssen sich Unternehmen vorbereiten und können nicht im metaphorischen Auenland darauf warten, dass die Zukunft an ihnen vorbeigeht. Etliche Programme und Systeme wurden längst auch für kleinere Betriebe auf den Markt gebracht, sodass jeder eine Chance hat, wenn er sie nur nutzt.
Ohne Investitionen geht es nicht. Egal ob man auf Saas, on premise oder jegliche Art von Servicebezug setzt – wer aufhört zu investieren verlagert das Problem nur in die Zukunft mit dem Beigeschmack, dass der Status Quo unproduktiver wird. Der direkte Vergleich mit Autobahnen und Co. fällt mir da als Erstes ein.