Roaming Profiles oder auch „servergespeicherte Profile“ sind grundsätzlich eine tolle Sache. Gerade wenn Anwender oder Mitarbeiter in Firmen wechselnde PC Arbeitsplätze hat. Denn mit den Roaming Profiles werden alle Benutzerprofileinstellungen, die für den User vorgenommen wurden, in das servergespeicherte Profil abgelegt und bei der Anmeldung erneut geladen. Jede Veränderung an den Einstellungen wird beim Windows Abmeldevorgang dann in den Roaming Profiles an einem zentralen Speicherplatz wieder abgelegt.
In Verbindung mit Ordnerumleitungen sind diese Roaming Profiles eine sehr feine Sache und es erleichtert den Anwendern die Arbeit enorm.
Nur leider besteht das Problem, dass sich Microsoft mit jeder neuen Windows Version eine neue Profilstruktur einfallen lässt. Das begann damit bei Windows XP mit dem ersten Userprofil und mittlerweile sind wir nach dem Windows 10 Anniversary Update bei Version .V6 angekommen.
Hier nachfolgend die komplette Liste der Roaming Profiles Versionen:
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Roaming Profile Version | Betriebssysteme |
---|---|
Windows XP und Windows Server 2003 | |
.V2 | Windows Vista, Windows 7, Windows Server 2008 und 2008 R2 |
.V3 | Windows 8 und Windows Server 2012 |
.V4 | Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 |
.V5 | Windows 10 RTM, Windows 10 Version 1511 |
.V6 | Windows 10 Anniversary (1607), 1703 Creators Update, 1709 Fall Creators Update, 1803, 1809 und 1903, 1909 |
Die Versionsnummer der Roaming Profile Version wird dann an den jeweiligen Ordner angehängt, in dem das Userprofil abgelegt wird. Dies kann dann z.B. wie folgt aussehen.
Wie zu erkennen ist, kann es nun in dem Ordner, in dem die Roaming User Profiles abgelegt werden, mehrere Benutzerprofilordner für einen User geben. Das ist generell sehr unschön, denn jedes Benutzerprofil ist nicht kompatibel mit dem anderen. Das heißt, für jeden Windows Version muss ein eigenes bzw. neues Benutzerprofil angelegt werden, Einstellungen vorgenommen werden, Dateien kopiert werden, Favoriten übertragen werden usw.
Eigentlich ein untragbarer Zustand, denn welche Firma hat schon durchgängig alle PC´s auf dem gleichen Windows Versionsstand? Ehrlich gesagt hat Microsoft die Roaming Profiles nicht ganz bis zu Ende gedacht und jede neuen Windows Version bringt eine neue Profil Version. Und wenn Microsoft das Spiel so weiter treibt und auch jedes Feature Update (wie z.B. Windows 10 1703 Creators Update) bzw. Major Release vom Windows 10 mit einer eigenen Roaming Profile Version ausstattet, dann kommt viel Arbeit auf uns zu.
Hier nachfolgend wollen wir Euch noch ein paar weitere interessante Beiträge rund um Windows Profile näher bringen:
– Servergespeicherte Profile auf Fileserver vorhanden (ohne Anmeldung)
– Sicherheits Berechtigungen von servergespeicherten Profil Verzeichnissen korrekt setzen
– Profil Fehlermeldung „Sie wurden mit einem temporären Profil angemeldet.“
– Takeown und Parameter – Besitzübernahme von Ordnern und Dateien
– Administrator Zugriff auf .V2 Profile
– Nach Anmeldung nur TEMP Profile Verzeichnis verfügbar (Error 1515)
Hallo,
danke für den Beitrag. Genau diesem Problem müssen wir uns in unserer Umgebung ebenfalls stellen. Arbeitstechnisch ist es auf Dauer nur möglich, wenn das Roaming Profile automatisiert auf die neue Version migriert werden kann. Gibt es hier entsprechende Tools? Kann das Microsoft Deployment Toolkit helfen?
Grüße,
Hallo Kurt,
nein, unseres Wissens gibt es keine Tools, die diese Migration vornehmen können. Wir stehen ebenfalls vor dem gleichen Problem und haben uns dazu entschlossen, mehr oder weniger zukünftig auf Roaming Profiles zu verzichten. Es ist zwar nicht schön, aber so wie es Microsoft derzeit handhabt, ist es in der Praxis nicht anwendbar.
VG
Michael
Microsoft hat seit Win 7 Tools für ein automatisiertes Upgrade der Nutzerprofile: Seit windows 8 nur noch eins:
https://de.wikipedia.org/wiki/User_State_Migration_Tool Das Problem ist, dass es eine einmalige Sache ist. D. h einmal umgezogen, sollte auch der Nutzer auf dem neuen OS bleiben. Bei größeren Unternehmen, die nicht alles auf einmal umstellen und einen Mischbetrieb mit roaming Usern fahren, ist das nicht so einfach möglich. Da beide Profile gleichzeitig benutzt werden könne und somit wieder ein zwei unterschiedliche Profile haben. Mit Windows 10 (glaube ich) wurden „bessere“ Alternativen für roaming eingeführt. Da Microsoft anscheinend von Roaming Profiles weg will ( erklärt viele Will not Fix Meldungen zu offensichtlichen Bugs bei roaming unter Win10 und früher) ist es ein Blick wert mal die neuen Alternativen zu evaluieren.
Roaming Profile sind wirklich praktisch, besonders für Benutzer in Unternehmen mit wechselnden Arbeitsplätzen. Die Verbindung mit Ordnerumleitungen erleichtert die Arbeit enorm. Leider ändert Microsoft mit jeder neuen Windows-Version die Profilstruktur, was für einige Herausforderungen sorgt.