Wie bastele ich mir meinen eigenen kleinen Rechner? Eine gute Frage, die sich wohl so mancher bereits schon einmal gestellt haben dürfte. Seit knapp zwei Jahren gibt es auf dem Markt jetzt die Antwort. Sie trägt den Namen Raspberry Pi und kann tatsächlich für allerlei Basteleien und Tüfteleien verwendet werden. In die Welt gebracht wurde der Mini Rechner von der Raspberry Pi Foundation, deren Gründer sich nicht damit abfinden wollten, dass immer mehr Studenten ein Studium im IT-Bereich beginnen, aber von Programmieren und Entwickeln überhaupt keine Ahnung haben. Aus diesem Grund musste ein kostengünstiger Rechner her, der all die nötigen Anforderungen mitbringt.
Die eine große Frage, die jetzt interessiert, lautet: Kann ein Raspberry Pi eigentlich auch mit Windows als Betriebssystem genutzt werden? Leider könnte dies bei dem derzeitigen Stand des Mini-Computers ein wenig schwierig werden, doch beginnen wir zunächst einmal mit der Inbetriebnahme des Raspberry Pi mit Hilfe von Windows. Eigens für das kleine Himbeergerät wurde nämlich ein Betriebssystem aus dem Boden gestampft, das passenderweise des Namen Raspbian trägt. Auf einem herkömmlichen Computer mit Windows Betriebssystem kann man also einfach Raspbian „wheezy“ herunterladen und entpacken. Das Gleiche macht man mit dem Win32DiskImager. Daraufhin schiebt man eine leere SD Karte ein und startet Win32DiskImager.exe als Administrator. Das Betriebssystemabbild (.img) und die SD Karte müssen nun ausgewählt und der Write Button gedrückt werden. Dann heißt es zunächst einmal warten.
Zurück zu den möglichen Betriebssystemen für den Raspberry Pi. Es gibt mehrere Open-Source-Betriebssysteme, die hierfür in Frage kommen. Windows auf den Raspberry Pi zu übertragen, könnte allerdings mit Schwierigkeiten verbunden sein. Die einzige Möglichkeit wäre wohl Windows RT, da dieses auf ARM-Prozessoren lauffähig ist. Glücklicherweise kann man den Raspberry Rechner ja aber auch noch für zahlreiche andere Dinge benutzen, wenn man nicht gerade einen Computer aus ihm machen möchte. Denn einer Sache muss man sich bewusst sein: hochprofessionelles Arbeitsmaterial wird man mit der kleinen Himbeere nicht schaffen, auch kein hochwertiges Smartphone wird sich daraus erstellen lassen. Doch darum geht es auch überhaupt nicht. Das Raspberry Pi soll ein Gerät sein, das sowohl der günstigen Schulung dient, als auch für Bastelfreunde einen Anreiz bietet. RS Components, einer der offiziellen Lieferanten dieses Minicomputers bietet eine große Auswahl an Raspberry Pi Zubehör, mit dem sich aus dem kleinen, kreditkartengroßen Rechner beispielsweise ein Lautsprecher oder ein Radio herstellen lässt.
Selbst wer in Bezug auf das Programmieren noch keine große Ahnung hat, wird feststellen, dass man leicht mit dem kleinen Rechner klarkommt und schnell etwas lernen kann. Zu diesem Zweck wurde der Raspberry Pi ja schließlich auch erst auf den Markt gebracht, nicht um damit professionelle Hardware herzustellen. Wer sich ein solches Gerät kaufen möchte, dem sei das Modell B der Reihe empfohlen, das im Vergleich zu seinem Vorgänger sehr viel leistungsstärker ist, über mehr Speicherplatz verfügt und zusätzlich zwei USB Anschlüsse und einen Ethernet Port zu bieten hat. Für nur ein wenig mehr Geld bekommt man hier ein ausgereiftes Gerät, das einem bestimmt viel Spaß bringen kann.
Der Raspberry Pi eignet sich für zahlreiche schöne Projekte. Man kann ihn zum Beispiel mit RaspbBMC zum Mediacenter und Airplay-Empfänger umbauen oder ihn als Webserver laufen lassen. Sogar als Time Machine-Client für Macs lässt er sich – allerdings nicht zuverlässig – einrichten. Insofern ist das Teil wirklich schön für den kleinen Bastelspaß zwischendurch.